Es gibt viele Vorurteile rund um die Arbeit mit Freelancern: Sie sind unzuverlässig, haben weniger Commitment als Angestellte und möglicherweise kommt es zum Streit beim Thema geistiges Eigentum. In den allermeisten Fällen sind diese Sorgen aber unbegründet. Warum, erfährst du hier.
Vorurteil 1: Freelancer sind unzuverlässig
Das Bild vom unzuverlässigen Freelance, der die Arbeit nach Lust und Laune erledigt, hält sich hartnäckig. Ein möglicher Grund ist ein ähnlicher wie bei den Vorbehalten vieler Führungskräfte gegenüber Remote Work: Sie haben den Eindruck, die Arbeitsleistung nicht kontrollieren zu können, wenn die Person sich nicht im Büro befindet. Doch nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass diese Annahme überholt ist und verlässliches Arbeiten nichts mit dem Standort zu tun hat.
Bei freien Mitarbeitern kommt noch eine weitere Dimension hinzu: Neben ihren Qualifikationen ist Zuverlässigkeit das Kapital von Freelancern. Denn wer würde einen freien Mitarbeiter weiter beauftragen, wenn dieser schlecht erreichbar ist, keine Deadlines einhält und halbherzige Arbeit abliefert? Deshalb sind viele Freelancer sogar verlässlicher als Angestellte: Wenn ihre Kunden unzufrieden sind, kann die Zusammenarbeit schnell vorbei sein - dagegen kann sich ein fester Mitarbeiter oft mehrere Ausrutscher erlauben, bis Konsequenzen drohen.
Vorurteil 2: Kosten und Zeiträume sind schwer einschätzbar
Viele Auftraggeber glauben, dass sie bei der Zusammenarbeit mit Freelancern keine Kontrolle darüber haben, wie hoch die Rechnung am Ende ausfällt. Schließlich sind feste Gehälter kalkulierbar, aber Freelancer-Rechnungen vom schwer einschätzbaren Aufwand abhängig - oder?
Das stimmt zwar zum Teil, aber es gibt einfache Mittel dagegen: Mit Aufwandsschätzungen vorab erhalten Unternehmen einen realistischen Eindruck der Kosten. Auch eine monatliche Obergrenze für das Budget sorgt dafür, dass die Ausgaben nicht aus dem Ruder laufen. Außerdem sind bei Angestellten zwar die Gehälter stabil, aber nicht unbedingt der Output: Urlaube oder Krankheiten sorgen schnell für eine geringere Arbeitsleistung zum selben Preis. Mehr Informationen gibt es in unserem Artikel zum Thema Freelancer-Kosten.
Immer wieder besteht auch die Sorge, nicht beeinflussen zu können, wann der Auftrag abgeschlossen sein wird. Immerhin ist das Unternehmen dem Freelancer gegenüber nicht weisungsbefugt und kann nicht verhindern, dass er andere Aufträge priorisiert. Hier schafft aber die Vereinbarung einer klaren Deadline Abhilfe. Der Freelancer wird dann alles dafür tun, sie auch zu erreichen - schließlich stehen seine Reputation und eine eventuelle Wiederbeauftragung auf dem Spiel. Dafür legt er auch gerne mal eine Wochenendschicht ein - was sich von einem Angestellten nicht verlangen lässt.
Vorurteil 3: Freelancer haben weniger Commitment
“Warum sollte ein freier Mitarbeiter mit derselben Begeisterung bei der Sache sein wie ein Angestellter? Sein Arbeitsplatz hängt ja nicht vom Erfolg des Unternehmens ab. Ein fester Mitarbeiter identifiziert sich stärker mit der Firma und liefert deshalb bessere Ergebnisse.” Diese Denkweise teilen viele Geschäftsführer und Personaler, sie greift aber zu kurz.
Ein Freelancer kann sich seine Kunden aussuchen. Er wählt bewusst Unternehmen, die er interessant findet und bei denen er seine Fähigkeiten bestmöglich einsetzen kann. Das sorgt automatisch für eine hohe Motivation. Und gerade weil sein Auftrag auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet ist, lässt er sich voll und ganz darauf ein und zeigt ganzen Einsatz.
Vorurteil 4: Ich kann einem Freelancer weniger vertrauen
Natürlich kennen Unternehmen einen freien Mitarbeiter weniger gut als einen langjährigen Angestellten. Für manche führt das zu einer geringeren Vertrauensbasis mit dem Freelancer. Das ist aber häufig unbegründet, denn ein Freelancer kann es sich nicht erlauben, das Vertrauen seiner Kunden zu enttäuschen.
Wer den freien Mitarbeiter über eine Empfehlung oder über eine vertrauenswürdige Plattform wie CodeControl findet, muss sich über dieses Thema gleich viel weniger Sorgen machen. Ein NDA, also eine Geheimhaltungsvereinbarung, verpflichtet den Freelancer außerdem dazu, Interna für sich zu behalten, und ist grundsätzlich empfehlenswert.
Vorurteil 5: Es gibt keinen Wissensaufbau
Das mitgebrachte und im Laufe der Zeit erworbene Wissen eines Angestellten bleibt im Unternehmen und kann an die Kollegen weitergegeben werden. Dagegen verschwindet die Expertise eines Freelancers mit Ende des Projekts wieder außer Reichweite - so die häufige Annahme. Das ist besonders schade, weil er häufig sehr spezialisierte Kenntnisse mitbringt.
Doch allein durch die Zusammenarbeit mit dem Freelancer können die Beschäftigten ihr Wissen erweitern und neue Impulse von außen erhalten. Besonders profitieren sie, wenn das Unternehmen einen Wissenstransfer organisiert. Bestimmt ist der freie Mitarbeiter bereit, im Rahmen seiner Beauftragung einen Workshop zu seinem Spezialgebiet zu geben.
Vorurteil 6: Intellectual Property kann zum Risiko werden
Der beauftragte Freelancer erbringt seine Leistungen zwar für das Unternehmen, ist aber kein fester Teil der Belegschaft. Es bestehen deshalb immer wieder Sorgen rund um das Thema geistiges Eigentum: Was wenn es später Streit mit dem Freelancer zum Copyright oder den Nutzungsrechten an den Ergebnissen gibt? Kein Unternehmen möchte sich später mit solchen Fragen herumärgern.
Dieses Risiko lässt sich aber mit einem detaillierten Vertrag minimieren. Damit haben beide Seiten Sicherheit und können alle gewünschten Aspekte mit aufnehmen, zum Beispiel zum Halter des Copyrights oder zu zeitlich begrenzten oder umfassenden Nutzungsrechten. Eine klare Absprache kommt beiden Seiten entgegen und sorgt für Sicherheit.
Vorurteil 7: Freelancer arbeiten weniger transparent
Manche Unternehmen glauben, dass sie zu wenig Einblick in die Arbeitsweise von Freelancern erhalten und schlechter über den Projektfortschritt auf dem Laufenden bleiben können. Dabei kommt es aber sehr darauf an, welche Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit vereinbart werden. Auftraggeber sollten ihre Erwartungen klar kommunizieren, denn für den Freelancer sind sie vermutlich nicht selbstverständlich. Er hat sicher auch schon für Kunden gearbeitet, die lediglich am Ende das Ergebnis erhalten wollten.
Bei einem ausgeprägteren Wunsch nach Transparenz ist es zum Beispiel kein Problem, den freien Mitarbeiter um regelmäßige Updates zu bitten oder auch wiederkehrende Statusmeetings festzulegen. Damit kann die Arbeit ähnlich transparent ablaufen wie mit einem Angestellten. Unternehmen sollten allerdings aufpassen, dass sie den Freelancer nicht zu stark in ihre internen Prozesse einbinden. Unter Umständen besteht dann das Risiko der Scheinselbstständigkeit. Weitere Informationen und einen Check gibt es in unserem Scheinselbstständigkeitstest.
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